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Donnerstag, 24. Dezember 2015

Heute zur Diskussion *** So arm sind die Deutschen wirklich!






Von wegen reiches Land - so arm sind die Deutschen wirklich







"Deutschland ist ein reiches Land." Oft ist dieser eine Satz zu hören, wenn es etwa um die Finanzierung der Kosten der Flüchtlingskrise geht. Tatsächlich besaßen die privaten Haushalte hierzulande Anfang des Jahres ein Geldvermögen von 5,2 Billionen Euro.
Doch diese Summe ist ungleich verteilt. Viele Menschen in Deutschland sind arm, können sich oft nicht einmal ein Weihnachtsgeschenk für ihre Liebsten leisten. Wir zeigen, welche Bevölkerungsgruppen besonders betroffen sind.

1. "Ich musste stehlen" - Alleingelassene Alleinerziehende

Dass Marek Müller* ganz unten angekommen war, merkte er, als er zum Dieb wurde. "Ich stand im Laden und als niemand in der Nähe war, steckte ich einfach etwas Obst und Gemüse in meine Jackentaschen." Klar habe er sich schlecht gefühlt. "Aber anders ging es nicht. Ich musste stehlen, damit meine Kleine und ich nicht hungern", sagt der Münchner.

Obwohl der alleinerziehende Vater mit einer 25-Stundenwoche im vergangenen Jahr gut 1000 Euro netto verdient hatte, konnte er nicht von seiner Arbeit leben. Nach Abzug von Miete und Fixkosten blieben in manchen Monaten nur 100 Euro übrig.

"Das hat natürlich nicht einmal für das Nötigste gereicht." Ein Schrank, ein Fernseher, ein Tisch, ein leeres Terrarium ein paar Stühle und ein Bett – nicht viel steht in seinem Wohnzimmer, das er auch zum Schlafen nützt. „Den Schrank habe ich mir erst vor kurzem kaufen können.“ Zuvor habe er die Kleidung eben im Bügelkorb gestapelt. Viel habe er ja eh nicht. „Zwei Hosen. Mehr ist nicht drin“, sagt er. Aufgrund einer Behördenpanne konnte er jedoch nur einige Euro Hartz IV aufstocken.

Im Kinderzimmer liegen Dutzende Stofftiere auf dem Sofa, im Regal stapeln sich Spiele und Kinderbücher“. An seiner Tochter, die mittlerweile in die Schule geht, habe er „nie gespart“.

Der Fall des deutschen Familienvaters rührte auch viele Leser der Huffington Post. Dabei kämpfen viele Papas und Mamas ohne Partner jeden Tag aufs Neue darum, ihren Kindern eine Teilhabe am sozialen Leben zu ermöglichen.

Laut dem Paritätischen Wohlfahrtsverband sind 42 Prozent aller Menschen, die ihr Kind allein erziehen, zumindest von Armut bedroht. Söhne und Töchter von Alleinerziehenden sind einer Studie der Bertelsmann-Stiftung zufolge fünfmal häufiger auf Harz IV angewiesen als Kinder, die mit beiden Eltern zusammenleben.
Von der Politik werden die 2,2 Millionen Kinder, die in einem Haushalt mit nur einem Elternteil leben, noch immer benachteiligt. Den Entlastungsbetrag für Alleinerziehende erhöhte die Bundesregierung zwischen 2004 und 2014 kein einziges Mal.

2. Die vergessene Generation – jedes fünfte Kind ist arm

Eine Schultüte soll Kindern den Start in den Ernst des Lebens versüßen. Doch immer mehr Eltern in Deutschland stellt offenbar selbst der Kauf von ein paar Spielzeugen und Süßigkeiten vor ernste finanzielle Probleme – anders ist es wohl kaum zu erklären, warum eine große Spielwarenkette in Großstädten mittlerweile spezielle Kreditfinanzierungen für Schultüten anbietet.
Von Verzicht und Mangel geprägt
Klar ist: Das Gründen einer Familie ist Sozialforschern zufolge eines der größten Armutsrisiken in Deutschland. Rund jedes fünfte Kind hierzulande lebt dem Paritätischen Wohlfahrtsverband zufolge in Armut.
"In den letzten zehn Jahren kann man nicht von irgendeiner signifikanten Verbesserung der Situation sprechen“, sagt Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbands im Gespräch mit der Huffington Post.

Von 2,6 Millionen Kindern hierzulande ist der Alltag einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) von Verzicht und Mangel geprägt. 1,6 Millionen Kinder sind auf Hartz IV angewiesen. In Städten wie Berlin oder Bremenist es sogar jedes dritte Kind.
Was ein eigenes Zuhause ist, lernen viele Jungen und Mädchen ausgerechnet im reichen Deutschland niemals kennen. Die Zahl der in Notunterkünften untergebrachten Kinder hat sich etwa in München seit Oktober 2012 beinahe verdoppelt.

3. Vertuschte Armut - Ältere Arbeitslose

Trotz deutlich gesunkener Arbeitslosigkeit sind immer mehr ältere Deutsche ohne Arbeit auf Hartz IV angewiesen. So stieg die Zahl der Menschen hierzulande, die auf diese staatliche Stütze angewiesen sind, trotz der guten Konjunktur seit 2010 um 25 Prozent auf zuletzt 321.000.

Nicht in den Zahlen enthalten sind rund 163.000 Hartz-IV-Bezieher über 58 Jahre, denen ein Jahr lang keine Arbeit angeboten wurde. Diese werden nicht einmal mehr als arbeitslos gezählt.
Vorprogrammiert ist durch den Negativ-Trend eine deutliche Zunahme der Altersarmut. Denn die Hartz-IV-Bezieher erwerben keine Rentenansprüche.

4. Arm trotz Arbeit - So niedrig sind die Löhne wirklich

Ausgerechnet Deutschland galt noch vor kurzem aus Sicht vieler seiner Nachbarländer als Lohndumping-Meister Europas. Tatsächlich sanken hierzulande anders als in fast allen anderen Industriestaaten zwischen 2000 und 2010 die Reallöhne. Die unteren Gehaltsgruppen mussten in dieser Zeit sogar Einbußen von über 20 Prozent hinnehmen. Vom Euro profitierte also zunächst vor allem die Industrie und weniger die deutschen Arbeitnehmer.

2013 arbeitete jeder vierte deutsche Beschäftigte im Niedriglohnbereich, verdiente also weniger als 9,54 Euro brutto. Vor allem in Großstädten reicht dies oftmals nicht zum Leben. Über 1,2 Millionen Menschen in Deutschland müssen ihr karges Gehalt dennoch von der Arbeitsagentur aufbessern lassen.
Ich habe Angst vor der Zukunft
Sie arbeiten so wie Müller ganz normal, doch sie müssen dennoch beim Amt betteln. 1000 Euro netto wie im Fall des fleißigen Papas reichen eben nicht, um sich und ein kleines Kind über die Runden zu bringen. Geht etwas wie im Fall Müller schief, ist etwa die Waschmaschine kaputt, rutschen die Betroffenen schnell unter die Armutsgrenze.

Eigentlich soll der Mindestlohn den Deutschen seit Januar ein menschenwürdiges Einkommen garantieren. Doch es gibt viele Ausnahmen von der Lohnuntergrenze. Sie gilt etwa nicht für Auszubildende, die meisten Praktikanten oder Selbständige.

In vielen Branchen arbeiten jedoch immer mehr Menschen nicht mehr als Angestellte, sondern als sogenannte Solo-Selbständige. Laut dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) gab es bereits 2013 mehr als 2,5 Millionen solcher Ein-Mann-Unternehmen in Deutschland: 28 Prozent von ihnen, also etwa 700.000, erzielten 2011 ein Brutto-Einkommen von weniger als 8,50 Euro in der Stunde.

Von "Kümmerexistenzen", spricht das DIW. Zu ihnen gehören etwa Kioskbetreiber, Journalisten oder Deutschlehrer, die Flüchtlinge unterrichten – für netto fünf oder sechs Euro die Stunde. Oft sind sie nur auf dem Papier Unternehmer, de facto scheinselbständig.

Immerhin: Ab 2011 hatten zumindest Angestellte von Garmisch bis Flensburg endlich wieder mehr in ihren Lohntüten. Dank des Mindestlohns und hoher Tarifabschlüsse lagen die Realeinkommen in den ersten drei Quartalen dieses Jahres um durchschnittlich 2,5 Prozent über dem Niveau des Vorjahreszeitraumes.

5. Arbeit auf Abruf - Millionen unsichere Beschäftigungsverhältnisse

Mehmet Ützgür* hat keine eigene Wohnung. "Ich arbeite als Leiharbeiter für einen Autozulieferer", sagt der Oberbayer. Obwohl der Arbeitgeber des Industriearbeiters auch für mehrere große Automobilhersteller produziert, verdient Ützgür nach eigener Aussage nicht einmal neun Euro brutto in der Stunde. "Weil mein Gehalt so niedrig ist und mir als Leiharbeiter jederzeit gekündigt werden kann, gibt mir kein Vermieter eine Wohnung", sagt der Mann mittleren Alters.

Seit vielen Jahren arbeite er nun schon als Mitarbeiter auf Abruf. "Es ist doch nicht fair, dass unsere Luxusautos für viele zehntausend Euro verkauft werden, ich aber nur in einer billigen Pension leben kann", ärgert sich Ützgür. Am meisten störe ihn die fehlende Jobsicherheit.

Vielen Menschen hierzulande ergeht es so wie Ützgür. In Deutschland hat sich die Zahl der Leiharbeiter in nur einem Jahrzehnt auf im vergangenen Jahr 779.000 mehr als verdoppelt. Durchschnittlich bekam ein Leiharbeiter Ende 2013monatlich etwa 1700 Euro brutto.

Hinzu kommen noch mindestens mehrere hunderttausende sogenannte Werkvertragsarbeiter. Sie haben noch weniger Rechte als Leiharbeiter, werden formal nicht einmal von ihrem tatsächlichen Arbeitgeber beauftragt. Zudem gibt es noch Millionen von geringfügig Beschäftigten, insbesondere als 450-Euro-Jobber.
Arbeitgeberverbände und manche Ökonomen verweisen jedoch darauf, dass erst Leiharbeit und Werkverträge den Unternehmen in Deutschland die für das jüngste Jobwunder in Deutschland nötige Flexibilität gegeben habe. Selbst der DGB verbannt deshalb diese Beschäftigungsformen nicht per se. Die Arbeitnehmervertreter wünschen sich aber vor allem eine bessere Bezahlung.

6. "Nur nicht krank werden" - Arme Alte

Mariza Almenröder hat einen großen Wunsch fürs Alter: nur nicht krank werden. „Ich hoffe nur, dass ich gesund bleibe und auch noch genug hinzuverdienen kann."

Für die 63-Jährige ist klar: Ihre bisherige Wohnung werde sie sich im Ruhestand nicht mehr leisten können. Die etwa 800 Euro zu erwartende Rente werden im teuren München nicht reichen, fürchtet sie. Dabei lebt die gebürtige Kroatin schon seit 45 Jahren in Deutschland und arbeitet seither ohne Unterbrechung als Friseurin.

Mit Nebenjobs kommt sie auf eine 60-Stunden.Woche. Sie sagt: "Ich habe Angst vor der Zukunft."
Die Zahl der Deutschen, die ihren Lebensunterhalt mit ihrer Rente und dem Ersparten nicht bestreiten können, steigt seit Jahren. Über eine halbe Million alte Menschen sind derzeit auf die sogenannte Grundsicherung angewiesen, das heißt der Staat stockt ihre Rente auf das Niveau von Hartz IV auf.

Im Vergleich zu 2003 beziehen dem Paritätischen Wohlfahrtsverband zufolge heute doppelt so viele Altersgrundsicherung. Für dessen Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider ist klar: "Dieser Trend wird sich spätestens ab 2025 noch deutlich beschleunigen." Wer heute schon arm trotz Arbeit sei, werde im Alter nicht besser dastehen.

7. Mehmet ist ärmer als Manuel - Migranten häufiger von Armut betroffen

Mehr als jeder fünfte Migrant in Deutschland lebte zuletzt unter der Armutsgrenze – das sind fast doppelt so viele wie im Bevölkerungsdurchschnitt. DieArbeitslosenquote von Ausländern liegt mit über 14 Prozent mehr als zweieinhalb Mal so hoch wie bei Menschen mit deutschem Pass.

8. Flüchtlinge lassen Armenzahlen wachsen

Durch den großen Zustrom an Flüchtlingen wächst auch die Armut in Deutschland. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) geht davon aus, dass die große Mehrheit der Flüchtlinge zunächst auf Sozialleistungen angewiesen sein wird. "Sollten rund 800.000 Flüchtlinge in Deutschland von Transferleistungen leben, steigt die Armutsquote von 15,4 auf 16,1 Prozent", heißt es in einer Expertise des arbeitgebernahen Instituts.

Kämen bis Ende nächsten Jahres insgesamt 1,6 Millionen Flüchtlinge ins Land und müssten hier vom Staat versorgt werden, sei mit einem weiteren Anstieg auf 16,9 Prozent zu rechnen.
Laut Arbeitsagentur finden im Durchschnitt nur acht Prozent aller Flüchtlinge bereits im ersten Jahr einen Job. Nach fünf Jahren trifft dies immerhin auf jeden Zweiten zu. Das Bundesarbeitsministerium rechnet mit bis zu 460.000 Flüchtlingen, die zusätzlich Hartz-IV-Leistungen beantragen müssen.
Ende März müssen wir raus. Der Vermieter hat uns einfach gekündigt
9. Weihnachten im Obdachlosenheim - Hunderttausende Wohnungslose

Familie Lacatusu hat diesmal keinen Christbaum aufgestellt. "Uns ist nicht zum Feiern", sagt Nicoleta Lacatusu. Zu sechst wohnt die Familie in einer kleinen Wohnung in Putzbrunn bei München – zumindest noch. "Ende März müssen wir raus. Der Vermieter hat uns einfach gekündigt", sagt die Frau mittleren Alters. Dutzende Wohnungen habe sie seither angesehen. Immer habe es geheißen, man rufe sie zurück. "Doch niemand meldete sich."

In vielen großen Städten wie München, Stuttgart oder Hamburg war die Miete bereits vor Beginn der Flüchtlingskrise für Geringverdiener und Teile der Mittelschicht zunehmend unbezahlbar geworden. Bundesweit hatten der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe zufolge im vergangenen Jahr bereits 335.000 Menschen keine Wohnung, im Jahr 2018 sollen es bereits 560.000 sein.

Kein Wunder: Von 2002 bis 2013 hat sich die Anzahl der Sozialwohnungen dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales zufolge deutschlandweit von 2,47 Millionen auf 1,47 Millionen beinahe halbiert.
Wer etwa in München eine Drei-Zimmer-Wohnung sucht, muss in der Regel Mieten von 15 bis 20 Euro kalt pro Quadratmeter einkalkulieren. Doch warm 1000 bis 1500 Euro im Monat für ein Zuhause kann selbst der Mittelstand oft kaum noch stemmen.

10. Reiche an Kosten beteiligen

Damit es in Deutschland künftig gerechter zugeht, fordert der Paritätische Wohlfahrtsverband einen Ausbau von Hilfen für Alleinerziehende und Bildungsmöglichkeiten für Kinder aus armen Haushalten sowie einen höheren Hartz-IV-Satz. Auch sei eine Steigerung des Rentenniveaus auf mindestens 50 Prozent für unerlässlich, um die Altersarmut einzudämmen. Die Linke fordert gar eine "Solidarische Mindestrente" von 1050 Euro netto.

Der Kinderschutzbund setzt sich für eine Kindergrundsicherung für alle in Höhe von 536 Euro monatlich ein. Immer wieder diskutiert wird zudem ein bedingungsloses Grundeinkommen. So müsste niemand mehr bei den Ämtern betteln.

Die meisten Parteien lehnen dies aber ab. Die Union etwa möchte stattdessen mit einer wirtschaftsfreundlicheren Politik mehr Menschen in Lohn und Brot bringen.

Klar ist: Die im internationalen Vergleich sehr niedrigen Bildungsausgaben im frühkindlichen Bereich müssen dringend steigen – nur so können die Chancen bildungsferner Schichten verbessert werden.
Doch wer zahlt die Rechnung? Die Superreichen in diesem Land müssen etwas von ihrem Vermögen abgeben. Bislang besitzt allein das reichste Prozentein Drittel des gesamten Privatvermögens.

Während die Einkommensteuer für hart arbeitende Menschen in Deutschland relativ hoch ist, lassen sich selbst Milliardenvermögen zu extrem niedrigen Steuersätzen vererben. Hier sollte die Politik dringend etwas ändern, um den Schwächsten in der Gesellschaft zu helfen und zudem, die Kosten der Flüchtlingskrise stemmen zu können. Dies wäre auch ein Schritt in Richtung zu einer echten Leistungsgesellschaft.

Name geändert


1 Kommentar:



  1. Damit Armut im Alter vermieden wird, ist es wichtig, dass sich Arbeitnehmer "nicht um jeden Preis" verkaufen, sondern das Motto hochhalten:
    "Wer mich nicht verdient, der soll mich auch nicht haben !",
    denn nur aus einer anständigen Entlohnung im Berufsleben errechnet sich auch eine Pension/Rente die einen Lebensabend in finanzieller Sicherheit ergibt.

    Ich habe, wenn ich gearbeitet habe, gut verdient. Wenn kein gutes Angebot da war, habe ich die Arbeitslosigkeit vorgezogen. So habe ich es auf über 9 Jahre Arbeitslosigkeit gebracht, auf das Berufsleben verteilt.
    Obwohl ich mit 62, drei Jahre vor der Zeit, in Pension gegangen bin und die entsprechenden Abzüge in Kauf genommen habe, habe ich dennoch fast doppelt soviel Netto, wie der im Beitrag erwähnte Alleinerzieher, mit seinen 1000€ Netto, weil meine Pensionsbemessungsgrundlage entsprechend hoch ist.

    Ich kann daher jedem nur raten:
    "Finger weg von Dumpinglöhnen !"
    Selbst Arbeitslosigkeit ist besser, als sich auch noch mitschuldig zu machen an fiesem Lohndumping !

    Gestern, 11:28 Uhr
    0

    Digger Wersin
    Bernhard, ich war zwar nie im Leben arbeitslos, habe aber dennoch in guten Unternehmen mit angemessener Bezahlung gearbeitet. Dabei war ich immer bereit, mich Weiterzubilden (auf eigene Kosten und in der Freizeit) und auch den Wohnort zu wechseln. Wer diese Flexibilität nicht aufbringen will, der muss sich mit dem begnügen, was in seiner Umgebung an Jobs angeboten wird.
    In Zukunft wird das noch viel gravierender, da die schnelle Entwicklung und der harte Wettbewerb eine natürliche Auslese schafft.
    Übrigens gibt es jetzt den Mindestlohn. oder nennst Du den auch Lohndumping?
    Gestern, 16:27 Uhr
    0

    Bernhard Schlögl
    Digger,
    den Mindestlohn nenne ich, wenn überhaupt: "Die Bankrotterklärung von Gewerkschaft und Sozialdemokratie."

    Das Meiste von dem was Du aufgezählt hast, habe ich beruflich auch mitgemacht.
    In der Pharmabranche sind Langzeitdienstverhältnisse längst Vergangenheit. Nach dem Ende eines Dienstverhältnisses habe ich Neuanstellungen mit bis zu 40 % Minus gegenüber dem beendeten Dienstverhältnis ausgeschlagen und Arbeitslosigkeit vorgezogen. Mehr als Minus 10 % habe ich nie toleriert!
    Daraus hat sich eine mehrmals für längere Zeit unterbrochene Karriere ergeben. Das war nicht sonderlich angenehm, aber im Rückblick absolut richtig.

    Über die Zukunft kann ich keine verlässliche Aussage machen, aber ich denke, dass es mit "Ruhe und Frieden" am Arbeitsmarkt bald ein Ende finden wird. Langsam aber sicher wird auch dem Deutschen Michel die Ausbeutung, die unfaire Verteilung des gemeinsam Erwirtschafteten, zu viel werden.
    Gestern, 18:16 Uhr
    0

    Heidi Planetenfrau
    Bernd: das konntest du dir in deiner beruflichen Laufbahn als Mann sicher leisten: Auftreten nach dem Motto: "Ich bin so und so viele Tausend wert." Als berufstätige Frau hattest du bis vor wenigen Jahren, ganz gleich, wie krumm du dich für deine Firma gelegt hast, immer die A-Karte, außer, du konntest dem Chef schöne Augen und mehr machen.
    Gestern, 20:19 Uhr
    0

    Bernhard Schlögl
    Ob ich es mir leisten konnte, ist relativ. Aber ich habe es mir geleistet !
    In meinen letzten Berufsjahren war ich bei den Außendiensttagungen meiner Sparte oft der einzige Mann.
    Die Verweiblichung des Berufes Pharmareferent hat das Gehaltsniveau im Laufe dreier Jahrzehnte um rund 40 % Kaufkraft vermindert, sowohl für Männer wie auch für Frauen, denn der "übliche" Abstand zwischen den Geschlechtern wurde aufrecht erhalten.
    Von einer Gleichstellung der Frauen im Berufsleben ist weit und breit keine Spur !
    Das Lohndumping dagegen, mit dem Hinweis, dann nehme ich halt für dich eine Frau, die ist genau so gut, aber um 20 % billiger, hat deutliche Spuren hinterlassen.

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